Wir bringen die Bibel ins Gespräch

Jesus und die drei Mareien   

Thomas Markus Meier (Diözesanvorstand Basel des SKB) über die Aufführung des Stücks von Hansjörg Schneider in Luzern, Leserbrief in Horizonte vom 14.01.2008

Im Horizonte war die Luzerner Aufführung von Hansjörg Schneiders «Jesus und die drei Mareien» besprochen.
Im Nachwort der Buchausgabe schreibt Beatrice von Matt-Albrecht, dass «der Bruch des Neuen mit dem Alten Testament ... einem auf eindrückliche Weise unmittelbar nahe» komme. Hier wäre auch die Hauptkritik an Schneiders Jesus-Darstellung zu formulieren. Die jüdische Tradition wird von Jesus immer wieder als «Chabis» abgewertet, und so eine veraltete Theologie zementiert, die Jesus vom Judentum losgelöst hatte. Heute wären wir da weiter! Es wäre das grosse Vermächtnis von Johannes Paul II, immer wieder auf Jesu (und somit auch unsre) Verwurzelung im Judentum aufmerksam gemacht zu haben.
Spannender hingegen der Blickwinkel der drei Mareien, die Jesus, wenn schon nicht auf den jüdischen Mutterboden, so doch auf den Boden der Realität herunterzuholen vermögen. Und bedenkenswert auch die Dialoge, wo Schneider nicht nur Jesu schöne Antworten zitiert, sondern die vorgängigen, manchmal quängeligen, Fragen rekonstruiert. Da blättert dann (ganz heilsam) Lack vom Heiligenschein.

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