Wir bilden weiter

Rettung hängt am Roten Faden   

Dienstag, 25. Oktober 2016, 19:30 bis 21:00

Zwei Bibelabende zu Rahab am 25. 10. und 15. 11. 2016 in Thalwil

Rahab stieg auf das Dach hinauf und sagte zu den Männern: «Ich weiss es ja: JHWH hat Euch das Land gegeben und Euer Schrecken hat uns überfallen (…) Als wir davon hörten, zerschmolz unser Herz und in keinem Menschen kam noch Kraft auf gegen Euch.»(Jos 2,8-11)

Im Buch Josua mitten im Krieg begegnet uns Rahab. Mose führte sein versklavtes Volk aus Ägypten, aber als Mose stirbt, ist das verheissene «gelobte Land» noch nicht erreicht. Nun ist Josua sein Nachfolger. 
Es folgt die Landnahme und mit ihr immer wieder Kriege und Unruhen – auch in Jericho. Dort lebt Rahab als ungebundene Frau. Manche bezeichnen sie als Dirne. Am Rand der Stadtmauer führt sie eine Gastwirtschaft. Eines Abends  bekommt sie Besuch von zwei israelitischen Spionen, die sie bewirtet. Sie ahnt, dass ihre Stadt bald fallen wird. Trotzdem versteckt sie die feindlichen Kundschafter auf ihrem Dach, als die Soldaten des Königs von Jericho auftauchen. Mit einer Lüge verschafft sie sich Zeit. Sie verhilft den beiden zur Flucht, indem sie ein rotes Seil an der Stadtmauer herunter lässt. 
Dieses Seil  wird später das Erkennungszeichen sein, ihr Haus und das Leben ihrer Familie zu verschonen. Es ist nicht die militärische Macht der Israeliten, die sie zur Fluchthelferin werden lässt, sondern das Vertrauen auf einen Gott, der ihr bisher fremd war. Rahabs Plan geht auf. Einerseits wird sie zur Verräterin ihres bisherigen Lebens, aber genau das eröffnet ihr auch die Möglichkeit eines Neuanfangs. Das Seil wird zur Verbindung zwischen Angreifern und Volk und symbolisch zum roten Faden, der die Geschichte von einem neuen Himmel und einer neuen Erde erzählt. Nicht mehr die Vergangenheit zählt, sondern die Entscheidung: «Ich lasse mich retten von diesem Gott, der mich in die Zukunft führt». 
Der Name «Rahab» bedeutet nicht umsonst die Weite, die Geräumige. Rahab schafft Platz fürs Leben und damit für Gottes heilsames Handeln. Der Evangelist Matthäus reiht Rahab in die Ahnenfolge von Joseph, dem Vater von Jesus ein. (Mt 1,5) Jesus ist also ein Ururenkel nach etwa 30. weiteren Generation von dieser mutigen und unkonventionellen Frau. 
(Gudrun Schröder, Katechetin in Gösgen)
Di 25. Oktober + 15. November, 19.30-21.00 Uhr Pfarrei Felix und Regula, Thalwil (Leitung: Katja Wißmiller)

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