Aktuelles

Die revidierte Einheitsübersetzung ist da   

Hier finden Sie aktuelle Beiträge zur revidierten Einheitsübersetzung, Interviews und konkrete Beispiele, was NEU ist. Wir freuen uns aufs Entdecken...

Flyer zur neuen Einheitsübersetzung als PDF-Download

>>> ein Interview mit Detlef Hecking (von Sylvia Stam für kath.ch):

https://www.kath.ch/newsd/die-neue-einheitsuebersetzung-veraendert-glaubensbilder-und-gottesbilder/

>>> zur ökumenischen Tradition der Einheitsübersetzung ein spannender Beitrag von Michael Theobald in einer Ausgabe der Zeitschrift «Orientierung» aus dem Jahr 2006, S.18-23 : http://orientierung.ch/pdf/2006/JG%2070_HEFT%2002_DATUM%2020060131.PDF

 

>>> Zu den neuen Bibelausgaben (Luther, Einheitsübersetzung und Bibel in leichter Sprache) die «Perspektiven»-Sendung vom 5.2.2016.
Brigitte Becker, Katja Wißmiller und Peter Spichtig im Interview (von Norbert Bischofberger für SRF 2 Kultur)

 

>>> zur ökumenischen Tradition der Einheitsübersetzung ein spannender Beitrag von Michael Theobald in einer Ausgabe der Zeitschrift «Orientierung» aus dem Jahr 2006, S.18-23 : http://orientierung.ch/pdf/2006/JG%2070_HEFT%2002_DATUM%2020060131.PDF

Dr. Katrin Brockmöller nannte während der Pressekonferenz die neue Einheitsübersetzung «ein gelungenes Beispiel wie die Lektüre der Gläubigen, die wissenschaftliche Bearbeitung sowie Verkündigungsauftrag und Liturgie der Kirche zusammenspielen».

Und diese Arbeit ist noch nicht zu Ende! Denn die Übersetzung ins eigene Leben ist ein immer wieder neuer und dynamischer Prozess – dies zu begleiten und zu fördern ist unser Kernanliegen. Dazu werden wir die neue Einheitsübersetzung, die demnächst erwartete neue Luther-Bibel, die Bibel in gerechter Sprache u.a. immer wieder ins Gespräch bringen mit den hebräischen und griechischen Vorlagen – und mit unserem Leben heute!

Für ganz Neugierige hier eine Zusammenstellung, was in der neuen Einheitsübersetzung anders ist:
Ausgewählt von Dr. Katrin Brockmöller, (c)Katholisches Bibelwerk e.V.


1 Textgrundlage der Überarbeitung
- Grundlage der Überabeitung waren die aktuellen wissenschaftlichen, textkritischen Ausgaben der Urtexte.
- Der hebräischen Texttradition wird an vielen Stellen der Vorzug vor der Septuaginta-Fassung gegeben: z.B. Ps 22,22: «Rette mich vor dem Rachen des Löwen und vor den Hörnern der Büffel!» – Du hast mir Antwort gegeben.» (früher: «Rette mich vor dem Rachen des Löwen, vor den Hörnern der Büffel rette mich Armen!»)


2 Textkritische Erkenntnisse der Forschung fliessen ein
- So ist nun z.B. deutlich, dass Paulus im Brief an die Römer eine Apostelin grüsst: «Grüsst Andronikus und Junia, die zu meinem Volk gehören und mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie ragen heraus unter den Aposteln und haben sich schon vor mir zu Christus bekannt.» (Röm 16,7)
- 1 Kor 3,3 «wenn ich meinen Leib opferte, um mich zu rühmen» – bisher mit anderen Textzeugen: «wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe»


3 Der Gottesname im Alten Testament
- Der Eigenname «JHWH» wurde und wird in der jüdischen Tradition beim Lesen in der Schrift nie ausgesprochen, sondern mit der Anrede «adonai / der Herr» oder der Umschreibung «haschem / der Name» ersetzt.
Die Einheitsübersetzung hatte bisher den Eigennamen «Jahwe». Dieser wurde nun in allen Büchern ersetzt durch «HERR» (in Kapitälchen).
- In Ex 3,16 wird der Gottesname nun erklärt mit «Ich bin, der ich bin.»


4 Sachliche Korrekturen
- «David war rötlich» (1 Sam 16,12 – nicht blond)
- Gott antwortet mit verstehbarer Stimme (Ex 19,19), nicht: im Donner.
- Jes 55,6: «Sucht den HERRN, er lässt sich finden, ruft ihn an, er ist nah!» (Bisher mit Bedingung formuliert: «…solange er sich finden lässt, …solange er nah ist»)
- Lk 2,25: Simon «wartete auf den Trost Israels», nicht: Rettung Israels
- Maria, die Schwester der Marta, hat «den guten Teil», nicht den «Besseren» erwählt (Lk 10,42).
- der Blindgeborene in Joh 9,11 kann sehen, nicht: «wieder (!) sehen».
- in Röm 11,15 geht es um «Zurückweisung» nicht um «Verwerfung» der Juden
- «Brüder» als Anrede ist im Griechischen ein kollektiver Begriff, deshalb «Brüder und Schwestern» in den Briefen.


5 Korrektur von «zeitbedingten» Begriffen, Euphemismen, Hinzufügungen
- Adam hat mit Eva eine «ebenbürtige Hilfe» (Gen 2,18), früher «eine Hilfe, die ihm entspricht».
- «Wohl dem» wird ersetzt durch «selig» (vgl. Ps 1,1; Jes 56,2)
- Aus «betroffen sein» wird «staunen» (z.B. Mk 1,22; Lk 2,48)
- Elisabeth und Maria «empfangen» nicht, sondern werden «schwanger» (Lk 1,24.31)
- Lk 4,35: «Der Dämon warf den Mann in ihre Mitte …» (statt: warf den Mann mitten in der Synagoge zu Boden)
- In Röm 11,28 wurde die Hinzufügung «Feinde Gottes» dem griechischen Text entsprechend korrigiert: «vom Evangelium her gesehen sind sie (= die Juden) Feinde, ... von Gott Geliebte, …»


6 Biblische Sprachbilder und Metaphern sind deutlicher
- Gen 9,9 der Bund wird «aufgerichtet» nicht «geschlossen»
- Micha 6,14: «Du wirst essen und nicht satt werden – und dein Kot bleibt in dir.» – statt: «… – Schwindel wird dich befallen».
- Statt «Messias» im deutschen Text bleibt jetzt die griechische Ausdrucksweise des Titels mit «Christus» bestehen (vgl. z.B. Mk 8,29)
- Lk 2,6: «Es geschah, als sie dort waren, erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, …», statt: «Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft».
- Lk 6,45 «Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor.» (statt: «Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist.»)
- Lk 2,19 «Maria erwog alle diese Worte in ihrem Herzen» (statt: «dachte darüber nach»)
- Lk 4,22 «Alle stimmten ihm zu; sie staunten über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen.» (bisher: «Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete.»)
- «Erdbeben» als Symbolwort der Gottesgegenwart bei Matthäus (z.B. Mt 21,10: «Als er in Jerusalem einzog, erbebte die ganze Stadt»; statt: «geriet die ganze
Stadt in Aufregung». Ebenso beim Tod Jesu Mt 27,51 «die Erde erbebte»; bei der Graböffnung Mt 28,2 «es geschah ein gewaltiges Erdbeben», Mt 28,4 «erbebten die Wächter» (früher: «vor Angst zittern») – leider nicht bei Mt 8,24.
- 1 Kor 15,35: «Du Tor!» – bisher umschrieben: «Was für eine törichte Frage!»


7 Neue Überschriften und Einteilung von Sinneinheiten
- Z.B. Habakuk 2,20: «Der HERR aber wohnt in seinem heiligen Tempel. Alle Welt schweige in seiner Gegenwart.» als Schlusswort sichtbar abgesetzt unter der Überschrift «Gott über allem» von den vorangehenden «Weherufen» und dem folgenden «Psalm Habakuks» (bisher 2,20 unter «Über den Götzendiener» eingeordnet
- Z.B. in Lk 4,16-41 «Antrittsrede Jesu» – an Stelle von «Die Ablehnung Jesu in seiner Heimat» oder «Heilungen in Kafarnaum» statt «Jesus in der Synagoge von Kafarnaum – Die Heilung der Schwiegermutter des Petrus – Die Heilung von Besessenen und Kranken».

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