Babylon – Stadt zwischen Himmel und Erde

Welt und Umwelt der Bibel 37 3/2005

Die prächtige Stadt Babylon hat für die Bibel eine immense Bedeutung. Nachdem der babylonische König Nebukadnezzar im 6. Jh. v. Chr. Jerusalem erobert und zerstört hatte, deportierte er «die oberen Zehntausend» der Juden. Das Babylonische Exil begann. Doch gab diese Krise für die Juden auch den Anstoss, ihre religiösen Traditionen zu sammeln und zu verschriftlichen. Nur ein kleiner Teil der Exilierten kehrte jemals in die alte Heimat zurück. In Babylonien hingegen blühte das gelehrte Judentum auf und prägte für Jahrhunderte das gesamte jüdische Leben.
«Welt und Umwelt der Bibel» stellt die Stadt Babylon im 6. Jh. v. Chr. vor und berichtet, was man über das Leben der Exilierten weiss und wie die Geschichte der Juden in Babylonien weiterging. Man erfährt, dass Babylon nicht nur im Alten Testament vorkommt: Noch in der Offenbarung des Johannes werden die schrecklichen Erfahrungen mit Babylon greifbar, wenn der Name der Stadt als die «grosse Hure» zum Decknamen für das machtgierige Rom wird. Ein Beitrag «Der Turm von Babel und seine Bilder» schliesslich wirft ein Schlaglicht auf dieses berühmte Motiv in der Kunstgeschichte. Und die Rubrik «Biblischer Alltag» erklärt, wie in der Antike mit Ziegeln gebaut wurde, so dass ein Turm zu Babel mit ca. 90 Metern Höhe technisch möglich wurde.